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Archiv | 22 mei 2015

Die 10 besten Zombie-Filme! (21. Jahrhundert)

Zombies sind nach wie vor voll im Trend, so wie Piraten und Vampire vor ihnen. Warum aber stehen die Leute eigentlich auf Zombiefilme? Mal ehrlich, an den originellen und wendungsreichen Handlungen wird’s nicht liegen. Die sind meist vorhersehbar und lassen nach dem Blutbad nichts übrig außer einiger abgenagter Knochen und vielleicht ein paar alberne Figuren, die der Splatterorgie (vorerst) entkommen sind. Ist es vielleicht die Gewalt, die uns immer wieder ins Kino lockt? Eher nicht, das wäre auf Dauer zu stumpf.

Woran liegt’s also? Der Hauptgrund: Die Endzeitszenarien bieten einen wunderbaren Rahmen für gesellschaftskritische Ansätze. Oder wie es der Walking Dead-Schöpfer Robert Kirkman ausdrückt: „Sie bringen uns dazu, unseren Platz in der Gesellschaft zu hinterfragen, ebenso wie die Gesellschaft selbst.“ Soll heißen: Kein Genre ist besser geeignet, um zu zeigen, wie sich Menschen in Extremsituationen verhalten.

Darauf aufbauend haben wir die unserer Meinung nach zehn besten Zombiefilme in dieser Liste versammelt. Wie immer sind wir auf eure Meinung dazu gespannt, doch dazu noch ein wichtiger Hinweis: Weil der Markt in den letzten Jahren mit Zombiefilmen geradezu überflutet wurde, haben wir die Auswahl auf das 21. Jahrhundert beschränkt und euch die Filme chronologisch nach ihrem Erscheinungsdatum gelistet.

 

1) Resident Evil (2002)

Dieser Film basiert auf der gleichnamigen Videospiel-Reihe und feierte trotz teils schlechter Kritiken einen unglaublichen Erfolg. Die Handlung dreht sich um Alice, eine junge Frau, die zu Beginn in einer Villa aufwacht und mit Gedächtnisproblemen kämpft. Sie erfährt, dass sie zum Sicherheitsteam des mächtigen Industrieunternehmens Umbrella Corporation gehört, das den Auftrag erhält, den Zentralcomputer in einem unterirdisch gelegenen Labor auszuschalten. Das Problem an der Sache: Dort hat sich bereits ein fieser Virus ausgebreitet. Und natürlich ist der Laborkomplex längst voller Zombies.

Pluspunkt: Die klaustrophobische Kellerstimmung sorgt für Spannung, erfrischend ist auch die Frauenpower unter den Protagonisten. Denn als Figuren stechen ausschließlich die Kämpferinnen Alice und Rain heraus. Bezeichnend für den Erfolg von Resident Evil ist ebenso die Tatsache, dass alle drei Jahre ein Sequel im Kino erscheint. 

 

2) Dawn of the Dead (2004)

Das Remake zum gleichnamigen Zombieklassiker aus den 70ern erzählt, wie sich unterschiedliche Leute in einem Einkaufszentrum verschanzen, um dort Zuflucht vor Zombies zu finden. Im Mittelpunkt steht vorerst Krankenschwester Anna. Gleich zu Beginn des Filmes wird sie in schönster Vorstadtidylle sowohl von einem Nachbarmädchen als auch ihrem eigenen Mann angegriffen. Doch es gelingt ihr zu fliehen und sie landet in besagtem Einkaufszentrum. Dort stellt sich heraus, dass es nicht nur die Zombies sind, die einem Probleme bereiten können…

Pluspunkt: Verglichen mit den Zombies der älteren Filmvorlagen bekommt man es in diesem Film mit Zombies zu tun, die erschreckend schnell und damit deutlich gefährlicher sind. Schön ist auch die Charakterentwicklung mancher Figur in Zack Snyders Handlung. Das Konzept für den „neuen Zombiefilm“ ist geboren.

  

3) Shaun of the Dead (2004)

TV-Verkäufer Shaun interessiert sich nicht besonders für seine Umwelt und es dauert dementsprechend ein wenig, bis ihm klar wird, dass eine Zombie-Epidemie ausgebrochen ist. Das klingt nach Komödie und ist auch eine. Um die wenigen Menschen zu retten, die Shaun von Bedeutung sind, heckt er den Plan aus, diese zu seiner Stammkneipe zu bringen. Warum? Das ist eine verdammt gute Frage.

Pluspunkt: Das Zusammenspiel zwischen den Schauspielern Simon Pegg und Nick Frost zwingt einen in die Knie vor Lachen. Außerdem fordern Zombiefilme Sarkasmus geradezu heraus und dieser Film nutzt das gnadenlos aus. Wem das noch nicht ausreicht: Es ist nahezu der einzige Zombiefilm, der am Ende die lebenden Untoten gewinnbringend in den Alltag integriert. Naja, mehr oder weniger. (An dieser Stelle sei noch erwähnt, dass dies der erste Teil der sogenannten Cornetto-Trilogie von Regisseur Edgar Wright ist. Unbedingt alle Filme anschauen, auch wenn sie quasi nix miteinander zu tun haben.)

  

4) I Am Legend (2007)

Manche zählen den Film I Am Legend nicht zum Zombie-Genre, andere schon. Wir gehören zu Letzteren, also los: Die Story handelt von einem mutierten Virus, das den Großteil der Menschheit auslöscht und den überlebenden Rest in eine Art Tollwut treibt, die in allen Infizierten einen unbändigen Hass auf Nicht-Infizierte auslöst. Der letzte lebende Mensch in New York City scheint Colonel Dr. Robert Neville zu sein, der keine andere Gesellschaft hat als die seines Hundes … und diverser Schaufensterpuppen.

Pluspunkt: Die Handlung und Umsetzung ist ein wahr gewordener Alptraum für viele Menschen: Allein in einer riesigen Großstadt, mit Monstern, die hinter jeder Ecke lauern. In erster Linie stellt der Film eine interessante Charakterstudie dar. Kleine Info: Die Wissenschaftlerin, die das Virus ursprünglich erschaffen hat, heißt Alice. Scheint ein beliebter Name in diesem Genre zu sein… 

  

5) 28 Weeks later (2007)

28 Weeks later ist die Fortsetzung zu 28 Days later, übertrifft den Vorgänger aber fast noch. Die Handlung setzt in einem englischen Landhaus an, in dem sich Don und seine Frau Alice (!) vor den herumstreunenden Zombies verschanzt haben. Die Entscheidung, einen kleinen Jungen ebenfalls in das Haus zu lassen, zieht schwerwiegende Konsequenzen nach sich: Denn jetzt sind auch die Untoten auf das Häuschen aufmerksam geworden…

Pluspunkt: Mithilfe einer Handkamera wird der Zuschauer stärker ins Geschehen hineingezogen, doch das ist längst nicht alles. Schockeffekte, schnelle Schnitte und durchweg düstere Aufnahmen vervollkommnen den grausigen Horror. Das Beste am Film: Die moralischen Konflikte. Lieber den anderen helfen oder einfach weglaufen? Kein Zombiefilm zwingt einen so sehr, über das eigene Verhalten in einem theoretischen Endzeitszenario nachzudenken. 

 

6) REC (2007)

Moderatorin Andrea und Kameramann Pablo begleiten ein Feuerwehrteam zu einem Rettungseinsatz, um darüber einen Beitrag zu drehen. Nachdem es die dort anwesende Polizei mit einer bisswütigen alten Frau zu tun hat, wird plötzlich von der Gesundheitsbehörde entschieden, dass niemand mehr das Gebäude verlassen darf. Unter Quarantäne gestellt beginnt das Reporterteam die Anwohner zu interviewen – und das Grauen nimmt seinen Lauf.

Pluspunkt: Der gesamte Film wurde im Handkamerastil gedreht, ähnlich wie bei Blair Witch Project. Das zusätzliche Ausbleiben von Musik und die Tatsache, dass Kameramann Pablo kein einziges Mal gesichtet wird, unterstreichen noch den Anschein einer Dokumentation. Der Anstrich dieser Pseudorealität lässt den Zuschauer glauben, direkt am Geschehen teilzunehmen. REC ist ein gelungener Schocker.  

 

7) Zombieland (2009)

Dank seines fest geregelten Alltags gehört Columbus zu den wenigen Überlebenden einer Zombie-Epidemie. Doch sein organisiertes postapokalyptisches Leben nimmt eine Wende, als er dem durchgeknallten Tallahassee begegnet, dessen Berufung das Töten von Zombies zu sein scheint. Auf ihrer Reise zu zweit gabeln sie noch zwei skrupellose Schwestern auf und fassen den Plan, sich zum Vergnügungspark Pacific Playland aufzumachen. Warum auch nicht?

Pluspunkt: Diese Zombie-Komödie beschäftigt sich kaum mit der dramatischen Lage, die das Virus ausgelöst hat. Vielmehr suchen die einzelnen Figuren nach Möglichkeiten, ihr Leben irgendwie aufzuwerten. Das ist mal was anderes und passt zu Columbus Regel Nummer 32: Genieße die kleinen Dinge im Leben. Und am Rande: Bill Murrays Gastauftritt ist einsame Spitze!

  

8) The Crazies (2010)

In der ländlichen Kleinstadt Ogden Marsh versucht Sheriff David den scheinbar betrunkenen Rory zur Vernunft zu bringen, muss ihn jedoch in Notwehr erschießen. Plötzlich entwickeln immer mehr der Dorfbewohner ein aggressives Verhalten und verwandeln sich langsam in eine Bedrohung. Das ganze Dorf wird vom Militär unter Quarantäne gesetzt und David darf sich erst mal aufmachen, seine Frau zu finden.

Pluspunkt: Das gleichnamige Remake hebt sich von George A. Romeros Klassiker aus dem Jahr 1973 etwas ab und liefert eine Zombieverfilmung, die die Spannung bis zur letzten Minute hält. Kaum einem Film in diesem Genre gelingt es so sehr, dieses Porträt von Angst und Misstrauen zu zeichnen, das sich in einer solchen Extremsituation ausbreiten kann.

   

9) Warm Bodies (2013)

Der Protagonist R ist selbst ein Zombie und verbringt seine Tage damit, auf einem Flughafengelände herumzulungern. Bei Menschen ernährt er sich am liebsten von deren Gehirn, da er hierdurch ihre Erinnerungen und Gefühle durchlebt und sich somit wieder lebendiger fühlt. Eines Tages läuft ihm das Nicht-Zombie-Mädchen Julie über den Weg und stellt die Welt von R auf den Kopf.

Pluspunkt: Nicht nur Vampire dürfen sich verlieben. Diese Liebeskomödie hat es tatsächlich geschafft, dem Zombie-Genre noch einen neuen Blickwinkel abzugewinnen. Der Film ist romantisch und dank seiner Ironie nicht kitschig. Wieder mal was Neues.

  

10) World War Z (2013)

Der ehemalige UN-Mitarbeiter Gerry steckt mit seiner Familie mitten im Verkehrsstau, als eine Zombie-Epidemie plötzlich über die Stadt hereinbricht. Sowohl der Virus, als auch die Zombies sind rasend schnell und breiten sich in kürzester Zeit auf der ganzen Welt aus. Gerry schlägt es infolgedessen an die verschiedensten Orte, um den Auslöser und ein eventuelles Heilmittel gegen den Wahnsinn zu finden.

Pluspunkt: Der Blockbuster ist nicht nur ein aufwändiger Actionfilm sondern beleuchtet die Zombie-Apokalypse aus einer neuen Perspektive. Gerrys beinahe politische Detektivarbeit versetzt den Zuschauer in diesem Fall nicht in die Sichtweise des kleinen Bürgers, sondern der Menschen, die gegen das Unheil wirklich etwas tun können. Für einen Zombiefilm erstaunlich optimistisch.

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